Historie

So, endlich konnte ich nach jahrelangen Bemühungen, drei Slotracing Verteranen finden, die über historisches Material aus GST / DDR Zeiten verfügen und dieses   PappiDieterRalfauch  bereitstellten. Ganz großer Dank geht nach Gotha an   Manfred „PappiBrehmer, nach Rostock an Dieter Bursche und nach Hamburg an Ralf Hahn! Aus Gründen der Übersicht habe ich alles in drei Kategorien unterteilt, alte Fotos, Baupläne und Rennberichte (die sind teilweise richtig krass und angepisst). Um eins klarzustellen, Slotracing in der DDR war zwar unter dem Dach der GST organisiert, aber es darf hier nicht vergessen werden, daß die GST den Großteil der Kosten trug. Es wurden alle Fahrtkosten erstattet, egal ob mit dem eigenen Auto oder mit der Bahn zum Rennen angereist wurde, egal ob 1 Person oder 10. Unsere Betriebe waren verpflichtet uns für die Wettkämpfe freizustellen. Wir hatten freie Unterkunft, ob in der muffigen Lagerbaracke mit Doppelstockbett, oder in der Luxus-Jugendherberge. Werkzeug und Material wurde ebenfalls bezahlt, sofern es überhaupt aufzutreiben war. Heute ist so etwas nicht mehr vorstellbar… Slotracer waren quer durch das Land eine eingeschworene Gemeinschaft, daß kann man heute, fast 25 Jahre nachdem ausnahmslos alle Clubs der Wende zum Opfer fielen, daran erkennen, daß viele der alten Veteranen plötzlich wieder mit dabei sind und genauso viel Spaß haben wie früher. 

Noch eine Bitte in eigener Sache, wer noch Foto’s etc hat und möchte daß diese der Nachwelt erhalten bleiben, der schicke sie einfach an: info@src-vogtland.de.
Ein zusätzlicher Dank geht an Heinrich Baumann vom ehemaligen Club in Wattmannshagen, er hat sofort in seinem Fundus gewühlt und mir tolles Material geschickt.

Plauen 1984DDR MS 1985 Halle aJetzt aber!!! Los gehts erstmal mit ein paar alten Rennberichten die fast alle aus der legendären „Modellbau heute“ stammen.  Den Anfang machen die zwei Berichte rechts neben demText,den Rest gibt es hier als Rennberichte.pdf (10 MB, sorry ging nicht kleiner). Da ich mittlerweile einige Nachfragen erhalten habe, ob ich denn nicht noch mehr veröffentlichen könnte, habe ich jetzt alles zusammen gesucht was ich finden konnte. Ihr könnt euch hier durch 90 (neunzig) Berichte und Ergebnislisten lesen. Viel Spass!

Aber nicht nur die Berichte sind sehenswert.

Es gibt auch äußerst schicke Fotos.„Kameraden, es geht hier um mehr als Modellsport. Wir haben den Auftrag für den Sozialismus…blablabla“ und Der Sozialismus siegt!!!so weiter. Schön das dieseKameraden Typen bei Meisterschaften nie gefehlt haben. War immer recht lustig. Mehr Fotos…

 

Irgendwann, nachdem die offiziellen Ansprachen, vorbei waren, konnte zum eigentlichen Geschehen übergegangen papier_01werden. Es ist schon erstaunlich mit was früher so alles (erfolgreich) gefahren wurde. Da wurden, in Ermanglung von LEXAN, Karosserien aus Papier gebaut, wer keinen Federstahl hatte nahm Fahrradspeichen und Scharniere wurden aus Kugelschreiberspitzen gebaut. Alte Technik gibt es hier zu bestaunen…

 

Karosserien und Baupläne

Im DDR Slotracing gab es verschiedene Klassem „A, B, C“. Die Klasse „C“ war mit den damaligen „Wing-Cars“ identisch. Die „A“ Klassen mussten originale Nachbauten von existierenden Fahrzeugen sein, vergleichbar mit den heutigen SCALE Modellen. Hier wurde unterschieden zwischen A1 und A2.  In der A1 wurden Formelfahrzeuge gebaut, in der A2, Tourenwagen, LeMans, CanAm, Muscle Cars usw. Die Autos wurden entweder im Maßstab 1:32 oder 1:24 gebaut. Die Vorlage eines Bauplanes war, bei der technischen Abnahme vor dem Start, Pflicht. Baupläne waren in jener Zeit so eine eigene Sache, sie mussten offiziell von der GST abgesegnet sein. Ein nächstes Problem war: entweder man hatte die Karosserie und keinen Bauplan oder den Bauplan und keine Karosserie. Man konnte somit vor dem Problem stehen, eine wunderschöne LEXAN Karosserie zu besitzen, eine Miller MustangZulassung zum Rennen scheiterte aber wegen eines fehlenden Plans. Problemlösung: Bauplan selbst zeichnen! Mit dem Meßschieber wird das Schmuckstück vermessen und auf Millimeterpapier gezeichnet. Anschließend noch sauber auf weißes Papier übertragen und aus einem „Kinder-Stempel-Set“ einen „offiziellen“ GST Stempel basteln. Fertig. Zum Glück ist so eine Zeichnung erhalten geblieben.

Die andere Seite der Medaille, ich habe einen offiziellen Bauplan aber keine Karosserie.  Auch hier, kein Problem. Dann baue ich das Teil  eben aus Papier. Diese Karosserien waren extrem widerstandsfähig. Im Gegensatz zu den verfügbaren Bodies aus DDR- oder Splitterlexan, haben diese Teile ordentlich was einstecken können. Diese Karosserien wurden vorwiegend in den 1:24’er Klassen gebaut. Für die 1:32’er waren sie zu unflexibel und zu steif.Williams FW07Williams FW07Es gab allerdings auch Ausnahmen, an einige 32’er kann ich mich noch dunkel erinnern. Auch hier ist glücklicherweise ein Schnittplan eines Williams FW-07 im Maßstab 1:24 erhalten geblieben.

Einmal im Jahr trafen sich viele Slot Racer zur traditionellen „SKODA Rally“ in Freital. Diese Modelle waren füchterlich zu bauen. Aus einer eigentlich fertigen Karosserie mussten die Scheiben ausgeschnitten 1  Bauplan des ersten Skodamodells damals mit 7mm Bodenfreiheitwerden um sie anschliessend wieder einzukleben. Sollte wohl sowas wie „Orginaltreue“ bedeuten, das Regelwerk hat es in dieser Klasse so verlangt. Seit ein paar Jahren gibt es auch diesen alten Club wieder und die Tradidition der „SKODA Rally“ wird seitdem, jedes Jahr im Herbst fortgeführt. Zum Glück ohne die albernen Bauvorschriften UND mit LEXAN Bodies.

Erster SKODA RS130 Bauplan im Maßstab 1:24, das Modell wurde mit einer Bodenfreiheit von 7mm (!!!) gebaut.

Da auch hier ein gesteigertes Interesse vorlag und einige Anfragen nach noch mehr Bauplänen bei mir eingingen, habe ich nachgelegt. Baupläne (141) gibt es hier.

Ein Gedanke zu „Historie“

  1. Hallo Kameraden…,
    es ist schön, dass Ihr Euch so viel Mühe gemacht habt, mit dieser Seite. Habe in den alten Rennberichten vieles wiedergefunden. Mein Name ist Ingo Post ehemals DDR N-053 aus Schwarza. Bin von 1978-1984 aktiv gewesen und mit Jens Gottlöber und Axel Preidel für unseren Club unterwegs gewesen.
    Viele Grüße, Ingo Post.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert